Montag, 20. April 2009

In den Ruinen.

Mein Freund César arbeitet in den Inka-Ruinen rund um Cusco und letzte Woche war ich ihn besuchen. Wir hatten viel Spaß bei den Foto-Shootings...








César mit seinen Kollegen.

Montag, 13. April 2009

Die Augenbraue des Urwalds.

Dreimal schon war ich in Quillabamba, in der Augenbraue des Urwalds (ceja de selva), denn es einfach schön dort. Man kann immer in T-Shirt rumlaufen (im Gegensatz zu Cusco), und es gab für mich dort viel zu entdecken! Aber dazu gleich viel mehr...
Die Fahrt dorthin dauert fünf Stunden und geht mehr in die Höhe und Tiefe als in die Länge: 3400 m (Cusco) -> 4100 m (Pass) -> 1000 m (Quillabamba). Hier Bilder von der Reise:

Die Gefahr auf der Reise besteht hauptsächlich aus solchen Steinschlägen und Erdrutschen, die in der Regenzeit häufig vorkommen. Ausweichen kann man nämlich nicht; links gehts ein paar hundert Meter runter.

Aber jetzt zu Quillabamba...



Das erste Mal bin ich mit Albizú, einem sehr gutem Freund von mir, hingefahren. Albizú kommt aus Maras, wo meine Tante neun Jahre lang gearbeitet hat, und seine Familie ist eng mit ihr befreundet.


Albi brachte mir dann gleich mal das Mofa- und Motorradfahren bei. Zum Beweis:

Und abends haben wir uns mit einer Acupari-Schülerin, ihrer Cousine und einer weiteren Freundin getroffen und die einzige Disko ausprobiert ;) (War gut, aber warm!)


Und nun zu den Entdeckungen! Wegen des fast tropischen Klimas wächst rund um Qillabamba schon so einiges, was wir mit Tropen verbinden. Hier ist Albi beim obligatorischen Obstkauf:



In Quillabamba wachsen Papaya...


...Bananen...

...Coca (!) ...

...und Kaffee! Hier eine Plantage:


Und Kakao!!!

Mit Manu, einer Kollegin, die beim letzten Quillabamba-Besuch mitkam, sind wir auf Kakao-Jagd gegangen, und hatten richtig Glück!

Zufällig trafen wir nämlich in einer Plantage die Arbeiter bei der Ernte an und durften uns dazugesellen. Hier werden die Kakao-Früchte aufgebrochen und die Bohnen herausgeschabt. Die Arbeiter gaben uns verschiedene Früchte zum Lutschen; der weiße Schleim, der die Bohnen umgibt, schmeckt nämlich total lecker: fruchtig und süß! Die abgelutschten Bohnen spuckten wir zu den anderen dazu - und wenn ihr in nächster Zeit mal besonders leckere Schokolade esst, dann wurde sie sicher aus diesen Bohnen gemacht ;)



Die Krönung des Ganzen war schließlich der Besuch einer Kaffee- und Schokoladenfabrik, durch die uns eine sehr geduldige Ingenieurin geführt hat. Wir haben so lange nachgefragt, bis wir schließlich genau wussten, wie aus den Bohnen Kaffee und Schokolade entstehen. Eine Handvoll selbst geernteter Kakao- und Kaffeebohnen nehme ich mit nach Deutschland und versuche mich dann mal als Kaffeeröster und Chocolatier...



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Jetzt bleibt mir noch genau eine Woche hier in Cusco, bevor ich in den Süden aufbreche: nach Patagonien, zu Gletschern, Urwäldern und Fjorden...


Samstag, 4. April 2009

Yunsa.

So ging vor zwei Wochen die Reise nach Andahuaylas los, wo Orlando und Efraín herkommen. Zehn Stunden Fahrt für ein Wochenende, das macht man auch nur in Peru! Der Anlass war eine Yunsa, ein Karnevalsbrauch, den ich gleich näher erkläre.
Übernachtet haben wir bei Efra zu Hause, hier ein kleiner Einblick in die Küche:

Zwischen Küche und Nebenraum wuseln und quieken die Meerschweinchen umher und spielen Müllabfuhr: sie fressen alles, was runterfällt. Auf dem Foto hängt über ihnen übrigens ein Kuhkopf!

Die Familien, die rund um Efras Haus wohnen, leben hauptsächlich von der Herstellung von Ziegeln - eine richtige Knochenarbeit! Zuerst wird die Erde präpariert und gestampft, dann in Ziegelformen abgefüllt. Nach dem Trocknen werden die Ziegel im Brennofen aufgeschichtet, wo sie eine Nacht gebrannt werden. Auch die Kleinen helfen schon mit und haben dadurch wahrscheinlich kräftigere Ärmchen als ich ;)


Aber jetzt zur Yunsa. Man fällt einen Baum, schmückt ihn und stellt ihn wieder auf. Nun wartet man bis zum Abend und beginnt dann, im Kreis um den Baum herumzutanzen. Währenddessen wird eine Axt von Paar zu Paar weitergereicht, und jedes Paar gibt ein paar Schläge auf den Stamm ab. Das Paar, das Baum schließlich fällt, hat im Jahr darauf die Yunsa auszurichten. Darauf war ich natürlich nicht scharf, aber ich hab tapfer drauflos geschlagen.

Pepe war schließlich der große Gewinner, der mit seinem Schlag den Baum zu Fall brachte. Sofort stürzten sich alle auf den gefällten Baum, um den Schmuck (Plastikwannen, Spielzeug etc.) zu ergattern.

Ach ja, die Rückfahrt schließlich war abenteuerlich! Wir fuhren zu viert in Pepes VW Käfer zurück, der noch tief aus dem vergangenen Jahrhundert stammt. Und zwar nachts, fünf von zehn Stunden waren Schotterpiste mit seitlichen Abgründen, in die man lieber nicht schaut. Gerädert kamen wir am Montagmorgen um fünf Uhr an, ich legte mich zwei Stunden aufs Ohr und begann meine letzte Woche bei Acupari.