Donnerstag, 13. November 2008

Im Heiligen Tal.

Letztes Wochenende war ich mit den Acupari-Kollegen im Heiligen Tal (Valle Sagrado) bei dem zehnjährigen Jubiläum eines Kinderheims. Das Tal heißt so, weil es sehr fruchtbar ist und ein gemäßigtes Klima hat - im Gegensatz zum Hochland links und rechts davon. Auf dem folgenden Foto sieht man im Vordergrund das Hochland von Cusco und im Hintergrund die schneebedeckten Berge auf der anderen Seite des Tals.


(Ganz links ist meine Chefin und Konsulin Maria, ganz rechts ihr peruanischer Mann Flavio, halblinks und -rechts Sabine und Dominik, zwei Kollegen, und in der Mitte Shirley, die peruanische Frau von Dominik.)

Vor unserem Besuch im Heim sind durch Urubamba (unten im Tal) gefahren, wo gerade Dorffest war.

Im Kinderheim dann wurden wir sehr herzlich empfangen und zum Mittagessen eingeladen. Das Heim wurde von einem Deutschen gegründet und wird von Deutschland aus finanziert (wir wurden von manchen auch fälschlicherweise für die großzügigen Spender gehalten...). Seine Lage ist sehr idyllisch:


Wegen der Idylle ist das Heilige Tal bei wohltätigen Europäern sehr beliebt, und so gibt es dort sechs Kinderheime (darunter eins von Peter Maffay), obwohl eigentlich gar nicht soviel Bedarf herrscht. Dort hingegen, wo wirklich Not am Kind ist (in den entlegenen, kargen Regionen), will niemand hin...

Zu jeder Feier gehören immer auch traditionelle Musik, Tänze und Kostüme:



Zum Abschluss des Tages kehrten wir in Pisaq, einem anderen Ort, in dem Café einer Deutschen ein und fraßen uns mit Käsekuchen und Apfelstrudel voll. (Die Hälfte des Kollegiums - darunter auch ich - sollte den Heimweh-Anfall bitter mit allerlei nicht detailbedürftigen Verdauungsproblemen büßen...)
Die Rückfahrt war sehr lustig: Der CD-Player wurde voll aufgedreht, und das ganze Kollegium inklusive Chefin grölte lauthals mit bei Maná, Juanes, Jarabe del Palo und peruanischen Schlagern...

1 Kommentar:

Stefan hat gesagt…

Hey Michi!
Kennst Du die Geschichte von dem Mann, der nachts an einer Straßenlaterne kniet und den ganzen Boden nach seinem Haustürschlüssel absucht? Nachdem der Mann schon eine ganze Weile gesucht hat, stößt schließlich ein Passant noch mit hinzu. Hilfsbereit lässt er sich in die Suchaktion einspannen, bis er irgendwann zu der Nachfrage gelangt, ob denn der Schlüssel auch sicher hier sein müsse… "Keineswegs", entgegnet der Mann trocken. "Verloren hab ich ihn vielmehr dort hinten. Aber wer soll ihn da denn im Dunkeln jetzt finden!?"

Deine Erzählung von den ausländischen Hilfswerken, die sich in den notstandslosen heiligen Tälern tummeln, hat mich irgendwie an diese Geschichte erinnert. Es ist gut, dass jemand die klimatisierten Peter-Maffay-Dörfer auch mal hinter sich lässt und aufbricht in die wirklichen bedürftigen Gebiete. Schön, dass ihr bei eurer ganzen Arbeit auch das Singen und Grölen nicht verlernt habt. Macht weiter so! Viele Grüße aus dem Apfelstrudel- und Käskuchenland, Stefan.